Shownotes
Lange wurde Verkehrsmobilität mit Automobilität gleichgesetzt und die Stadt dementsprechend ausgerichtet. Heute sind viele Einwohner von einer hohen Stickoxid-Belastung in der Atemluft betroffen und Straßen, Busse und Bahnen sowie Radwege gleichermaßen überlastet. Mobile Städter verlieren täglich Zeit, Nerven und Lebensqualität. Gleichzeitig zeigen uns andere europäische Metropolen wie Barcelona, Wien, Oslo und Zürich, wie lebenswerte Städte der Zukunft aussehen können. Und wie intelligente Verkehrskonzepte von der Politik umgesetzt und von den Bürgern gutgeheißen werden. Vier Fünftel der Deutschen wünschen sich weniger Autoverkehr, mehr öffentlichen Nahverkehr und sichere Fuß- und Fahrradwege in ihrer Stadt. Eine Stadt, die nicht nur schöner, sondern auch sicherer, umweltfreundlicher, gesünder und sozialer ist.
Wie kann Berlin diesem Wunsch nachkommen, die autogerechte Stadt in eine menschengerechte Stadt zu transformieren?
Jakob Augstein spricht mit Heinrich Strößenreuther über die Notwendigkeit einer Verkehrswende und eine neue intelligente Mobilitätspolitik.
Der Wirtschaftsinformatiker Heinrich Strößenreuther bewegt sich als Deutschlands bekanntester Fahrrad-Aktivist, aber auch als vorstandstauglicher Konzern-Manager, ehemaliger Greenpeace-Campaigner und Bundestags-Referent, Strategie-Berater und Business Angel fließend in unterschiedlichen Denkwelten.
Seit 2009 lebt Strößenreuther in Berlin und gründete 2015 die Initiative Volksentscheid Fahrrad. Deren Ziel: Mehr Sicherheit für Radler und Radlerinnen. Im Frühling 2016 sammelte die Initiative in Rekordzeit knapp 90.000 gültige Unterschriften. Die Forderungen der Initiative wurden fast vollständig von der neu gewählten rot-rot-grünen Regierung in ihren Koalitionsvertrag übernommen. Heute ist Strößenreuther Geschäftsführer der „Agentur für clevere Städte“ und betrachtet Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität als ungelöste Alltags- und Zukunftsprobleme, derer er sich annimmt.
Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und Freitag Salon am 18. Februar 2019 im Berliner Maxim Gorki Theater aufgezeichnet.
Neuer Kommentar